• Start – Ziel: Medulin
    Länge: 67.2 km
    Asphalt: 67.2 km
    Schotterweg: 0 km
    Höhenunterschied: 550 m
    Höchster Punkt: 196 m
    Niedrigster Punkt: 2 m
    Fahrzeit: 2:30 - 3:00 h
    : Leicht
    Schwierigkeitsgrad: Offiziele Spur

351 – Radweg Curiositas Histriae

Willkommen auf dem Weg Curiositas Histriae, der Ihnen eine reiche Sammlung an Kuriositäten im Süden Istriens zeigen wird! Wir beginnen den Weg vom antiken Mutila aus, das heute eines der bekanntesten Touristenzentren im südlichsten Teil Istrien ist – Medulin.

Zu Beginn besuchen Sie die Meduliner Pfarrkirche Hl. Agnes aus dem 19. Jh., aus der häufig die Klänge verschiedener Konzerte klassischer Musik ertönen. Sie können jedoch auch den schmalen, lebhaften Meduliner Gässchen entlang fahren. Dem süßlichen Geruch der sich in der Nähe befindlichen Pinien folgend, entdecken Sie einen herrlichen 2 km langen Sandstrand, aber auch eine besondere archäologische Attraktion in der Bucht der Halbinsel Vižula – Ruinen einer luxuriösen römischen Sommerresidenz, in dem einst Helena und Crispus, die Gattin und der Sohn des römischen Kaisers Konstantin zu Gast waren.

Setzen Sie den Weg fort, und über das nahe gelegende Šišan und Valtura gelangen Sie nach Kavran, und von dort aus nach Loborika, einer Ortschaft, deren Name angeblich von einem gewissen Laberius stammt, dem Inhaber eines römischen Guts. Es liegt an der römischen Straße, die einst Pula und Liburnia verband, die sog. Via Flanatica, und in dieser Reihenfolge erwartet Sie schon Marčana. Diese Ortschaft wurde von Epidemien wie der Pest und Armutsperioden bis zu dem Maße heimgesucht, dass sie fast wie leergefegt war. Im 16. Jahrhundert wurde sie in mehreren Anläufen von den Venezianern mit neu eingetroffenen griechischen Familien angesiedelt, sowie Ankömmlingen aus Dalmatien, wodurch Marčana wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Bei der Weiterfahrt kommen Sie in das übernatürliche Vodnjan.

Erhaben durch ihr multikulturelles Leben, die zahlreichen Kirchen und die repräsentativen Paläste, unter denen der gotische Palast der Grafen Bettica und die zahlreichen Steinportraits an den Häuserfronten besondere Ausmerksamkeit verdienen, hält diese Stadt in ihrer größten Pfarrkirche – der St.-Blasius-Kathedrale, unzählige Überraschungen bereit. Die monumentale im Jahre 1761 auf den Überresten einer vorromanischen Kirche errichtete Barockkirche, ist eine wahre Schatzkammer von Raritäten und hier wurde im Jahre 1984 eine besondere Sammlung von Kirchenkunst mit wertvollen Ausstellungsstücken eröffnet. Unter den zahlreichen Exponaten nehmen die inzwischen weit bekannten berühmten Vodnjaner Mumien jedenfalls den ersten Platz ein.

Diejenigen, die am Kapitel der mumifizierten Vodnjaner Leichen interessiert sind, hier einige intrigante Daten: Da sich die nicht einbalsamierten Leichname der hl. Nikolosa, des hl. Leon Bembo und Giovanni Olnio in einem unzersetzten Zustand befinden, grenzt dies an ein Wunder und ist ein Rätsel der Wissenschaft, wobei der Leichnam der heiligen Nikolosa, einer benediktinischen 1512 in Venedig verstorbenen Nonne, gleichzeitig als die best erhalten gebliebene Mumie in Europa betrachtet wird. Neben der Erzählung, Bioenergetiker hätten aus dem Körper der Heiligen eine bioenergetische Strahlung im Umkreis von 32 m feststellen können, ist außerdem die Angabe interessant, dass in der Nähe angeblich 50 wundersame Heilungen stattgefunden hätten!

Wenn Sie an diesem Tag genug haben von den Vodnjaner Wundern, fahren Sie weiter in Richtung Fažana. Genannt Vasianum, nach einer antiken Fabrik von Amphoren und verschiedenen Gefäßen, ist Fažana von je her ein echter Fischerort, dessen Leben auf dem lebhaften Kai pulsiert, der heute auch noch zur Bühne einiger bedeutender kultureller und künstlerischer Ereignisse geworden ist. Eine Stadt auf sieben Hügeln, mit einem großartigen Amphitheater, aber es ist nicht Rom? Ja, Sie sind auf dem Weg nach Pula – der größten Stadt Istriens. Durch Pula in einem Atemzug zu fahren, ist keine einfache Aufgabe, denn Pula ist eine Zauberin mit tausend Gesichtern, die ihre Besucher schon seit Jahrtausenden verführt, und nicht wenige wünschen immer wieder zurück zu kommen.

Nicht verwunderlich ist daher die Legende, nach der bei der Verfolgung Jasons und dem Goldenen Vlies, die Stadt Pula von den Bewohnern Kolchis gegründet worden sein soll, die sich hier niederließen und nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren wollten, oder aber, dass einst hier tatsächlich ein Dante und Richard Löwenherz spazieren gingen und die Stadt bewunderten. Pula ist eine Stadt, die wortwörtlich durch ihr reiches gotisches Kulturerbe, insbesondere durch das berühmte Amphitheater, den Triumphbogen der Familie Sergius, den Augustustempel und das kleine römische Theater fasziniert.

Wirft man einen Blick auf ihr schönes und Ehrfurcht erregendes österreichisch-ungarisches Erbe und berücksichtigt man, dass sie im 19. Jh. der Hauptmarinehafen der K.u.K. war, in der auch der berühmte James Joyce einige Zeit verbrachte, dann wird einem klar, dass man tief in das Fleisch der langen und berühmten Geschichte der Stadt eingedrungen ist, die stolz darauf sein kann, mit voller Seele dem europäischen kosmopolitischen Geist anzugehören. Zum Schluss, wenn Sie erschöpft sind von der Erkundung der größten istrischen Stadt, begeben Sie sich noch einmal Richtung Süden und entdecken Sie die kleinen Fischerorte Pomer, Premantura und die geschützte Landschaft des Kamenjak, mit sage und schreibe 22 Arten von Orchideen. Legen Sie eine kurze Pause in einer der zahlreichen Buchten ein und kehren Sie, nachdem Sie die Lunge mit den herben Düften mediterraner Kräuter gefüllt haben, langsam zurück nach Medulin, wo Ihr kleines Abenteuer auch begann.

Highlights

  • Glanz des antiken Mutila: prunktvolle römische Villa auf der Halbinsel Vižula bei Medulin
  • Touristenparadies: von Sandstränden, Camps und Hotels bis zu den göttlichen Klängen der hl. Agnes – Medulin
  • Via Flanatica – von Pula bis Liburnia: Loborika, Marčana..
  • Geheimnisvolle Vodnjaner Mumien ? Schatzkammer der St.-Blasius-Kathedrale
  • Städtchen der Boote und Amphoren: Fažana
  • Auf den Spuren der römischen Gladiatoren: Amphitheater, Torbogen, Augustustempel und kleines römisches Theater in Pula
  • Auf den Wegen des Franz Josef 1891 ? das österreichisch-ungarische Erbe Pulas
  • Fischerstädtchen: Premantura und Pomer
  • 22 Orchideen im Süden Istriens: geschützte Landschaft der Halbinsel Kamenjak